Unternehmensnachfolge der KWS Systemtechnik, Schwalbach

Was einige als Krise empfinden, bietet anderen neue Möglichkeiten. In so einer Situation hat auch Burkhard Döpp seine Chance gesucht. Als der taiwanesische Elektronikkonzern Lite-On Philips Automotive Playback Modules übernahm und Personal am Standort Wetzlar abbaute, entschloss Burkhard Döpp sich für den Weg in die Selbständigkeit. Dank der „Unternehmensbörse Hessen“ ist er nun selbst Arbeitgeber und bei der KWS Systemtechnik GmbH sein eigener Chef.

Gleich nachdem der langjährige Gruppenleiter für Betriebsmittelentwicklung die Kündigung erhalten hatte, war ihm klar, dass für ihn künftig nur noch die Selbständigkeit in Frage kommt. Auf der Suche nach einem Unternehmen, an dem er sich beteiligen könnte, entdeckte der 48-jährige dann im Mai 2008 die Unternehmensbörse Hessen. In dem Internetportal, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Unternehmensverkäufer und –käufer zusammenzubringen, platzierte der Planungsspezialist daraufhin ein Gesuch nach einer Beteiligung. Börsenbetreiber Dirk Olbrich konnte ihm rasch drei Angebote für eine Partnerschaft präsentieren.

Als aussichtsreiche Gespräche zu einer Anteilsübernahme kurz vor dem Abschluss dennoch scheiterten, erhielt Burkhard Döpp die Nachricht von der Unternehmensbörse, dass die KWS Systemtechnik aus Schöffengrund-Schwalbach zum Verkauf stehe. Von da an liefen die Verhandlungen im Eiltempo. „Dirk Olbrich und die Unternehmensbörse Hessen haben alles bestens vorbereitet, von der Kontaktaufnahme bis zum Business-Affairs-Szenario, das die Bewilligung des Übernahmekredits ermöglichte. Sogar Ansprechpartner für die passende Rechts- und Steuerberatung hatten sie in ihrem Netzwerk“, berichtet der begeisterte Jungunternehmer. „Das war eine Rundum-sorglos-Beratung.“

Neben Inhaber Burkhard Döpp beschäftigt KWS Systemtechnik zwei festangestellte Mitarbeiter und einige Aushilfskräfte.

Firmengründer Klaus Werner Schmitt war noch für eine Übergangszeit beratend im Unternehmen tätig. Er stellte den neuen Chef des Sondermaschinenbau- und Feinwerktechnik-Spezialunternehmens seinen Kunden vor. „Das ist im Interesse aller Beteiligten“, erklärt Dirk Olbrich von der Unternehmensbörse Hessen. „So handelt niemand nach dem Motto: ‚Nach mir die Sintflut.’“ Langfristig möchte Burkhard Döpp die Schwerpunkte des Unternehmens dennoch behutsam von der Produktion in Richtung Entwicklung, Konstruktion und Montage verschieben. Auf dem Weg in eine sichere Zukunft.