Balanceakt Führen und Leiten – Vortragsveranstaltung der exact Beratung und der Diakonie Lahn-Dill

vom 25.10.2016

Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung „Balanceakt Führen und Leiten“ hatte am 13. Oktober 2016 die exact Beratung GmbH, in Kooperation mit der Diakonie Lahn Dill, rund 120 Führungskräfte von regionalen Unternehmen eingeladen.

Dirk Olbrich, Geschäftsführer der exact Beratung GmbH, begrüßte die Teilnehmer und stimmte sie mit eigenen Impressionen zum Thema auf den bevorstehenden Vortrag ein. Referenten des Abends waren Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Dieter Zapf und Wolfgang Muy, Mitarbeiter der Diakonie Wetzlar.

„Stress ist ein Ungleichgewichtszustand zwischen Anforderungen der Umwelt und persönlichen Leistungsvoraussetzungen, der persönlich bedeutsam ist“, referierte Prof. Dr. Zapf am Anfang seines Vortrags. Zapf setzte fort und erklärte, dass zwischen den sogenannten „Ressourcen“ und „Stressoren“ zu unterscheiden ist. Stressoren sind Merkmale der Arbeit und der Organisation, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit bei einer Person zu Stresszuständen führen. Ressourcen sind bedeutsam für das Erreichen (persönlicher) Arbeitsziele. Er arbeitete heraus, dass destruktive Führung ein starker sozialer Stressor mit substantiellen Auswirkungen auf die Gesundheit ist. Anhand einer Statistik zeigte er auf, das z.B. Vorgesetzte häufiger Mobbingtäter sind, als Kollegen oder Untergebene. Die Zahl liegt hier bei erschreckenden 66,6 %.

Überhaupt spielt die Führungskraft eine wichtige Rolle bei der Stresswahrnehmung, denn die Führungskraft kann selbst zum „Stressor“ oder zur „Ressource“ werden. So zeigte Prof. Dr. Zapf auf, dass sich Führungsinstrumente wie Wertschätzung und soziale Unterstützung der Mitarbeiter, aber auch ein entsprechendes Vorbildverhalten, positiv auf die Stressbewältigung auswirken. So nehmen beispielsweise psychosomatische Beschwerden deutlich ab, wenn der Mitarbeiter durch den Vorgesetzten eine hohe soziale Unterstützung erfährt.

Prof. Dr. Zapf fasste abschließend zusammen, dass „Gesundes Führen“ eine Managementaufgabe ist: „Stressoren (Konfliktmanagement)  und Ressourcen (soziale Unterstützung) kann man nicht an die Abteilung Arbeitsschutz delegieren, sondern sie gehören zu den Kernarbeitsbereichen von Führungskräften.“

Im Anschluss an den Vortrag stellte Herr Wolfgang Muy, Mitarbeiter der Diakonie Wetzlar, die Person und die Persönlichkeit der Führungskraft in den Mittelpunkt seiner anschließenden Ausführungen. Nach seiner Aussage sind die persönlichen Kompetenzen von maßgeblicher Bedeutung für die Bewältigung der alltäglichen Arbeitsbelastung. Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit, Achtsamkeit und das Entdecken der persönlichen Kraftquellen sind notwendig, um als Führungskraft authentisch und erfolgreich führen zu können.

Zum Abschluss des gelungenen Abends gab es für alle Anwesenden noch die Gelegenheit, bei kleinen Snacks und kühlen Getränken miteinander Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Partnern und Mitwirkenden, die diesen interessanten Vortrag möglich gemacht haben und zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.